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Published: 13-Apr-2012
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Aus einem schwarzen Himmel schüttete es wie aus Kübeln, dicke Regentropfen plätscherten in die großen Pfützen, die sich auf dem schlammigen Hofplatz gebildet hatten. Missmutig starrte ich aus dem Fenster. Ich hatte unruhig geschlafen in der ersten Nacht in meinem neuen Zuhause, und dass ich jetzt schon an meiner Entscheidung zweifelte, mich hier niederzulassen, lag keineswegs nur am Wetter.
Ich war verzweifelt auf der Suche, und ich wusste nichteinmal wonach. Jahrelang hatte ich ruhelos die Jobs, die Wohnungen, die Partnerinnen gewechselt, war über alle Kontinente gereist ohne konkretes Ziel und immer wieder ohne die erhoffte Inspiration zurückgekehrt. Eine Zeitungsannonce hatte mich auf die Idee gebracht, der Anonymität der Großstadt den Rücken zu kehren und es mal in landlicher Idylle zu versuchen. Wohnen auf dem Bauernhof in lockerer Gemeinschaft klang erstmal so, als würde ich hier die Ruhe finden, mir über meine eigentlichen Wünsche und Bedürfnisse klar zu werden und nebenbei meiner Schriftstellerkarriere zum lang erwarteten Durchbruch zu verhelfen. Der erste Abend hatte dann aber meiner Euphorie einen erheblichen Dämpfer versetzt. Meine Vermieter, Justus und Klara, wohnten in dem alten Fachwerkhaus, das sie von Klaras Eltern geerbt hatten, und betrieben tatsächlich noch ein bisschen Landwirtschaft, bauten Gemüse an und hielten Schafe, Hühner und ein paar Schweine. Das alles war kaum mehr als eine Kulisse für die zahlreichen Mieter in den beiden Neubauten, von denen einige bei der Versorgung der Tiere, in der Gärtnerei und im Hofladen mithalfen. Allen gemeinsam war, dass sie - wie ich - woanders einnigermaßen gescheitert und nun auf einer sinnlosen Suche nach sich selbst waren. Es genügte, mit einigen ein paar Worte gewechselt zu haben, schon gingen sie mir auf die Nerven. Die einigen mit ihrem Drogenkonsum und ihrer Antriebslosigkeit, andere mit ihrer esoterischen Spinnerei, wieder andere mit ihrer Besserwisserei und Selbstgerechtigkeit. Mein neues Buch würde wohl eine Gruselgeschichte werden, in der Hippies und Gutmenschen sich gegenseitig an die Kehle gehen im Namen einer friedlichen Welt und einer spirituell gesegneten Zukunft. Die jungen Leute in den Bauwägen, die am Rande des Gartens standen, lange Haare unf laute Punkmusik, schienen noch die erträglichsten zu sein, die stellten jedenfalls keine Fragen und akzeptierten mich einfach als Neuen. Von ihnen war auch zu erfahren, dass es die wenigsten, die mit mehr oder weniger großen Hoffnungen aus der Stadt in diese Abgeschiedenheit ziehen, es länger als ein paar Monate aushalten, so dass das ständige Kommen und Gehen auch nicht dazu beiträgt, ein Wir-Gefühl entstehen zu lassen. Nun prasselte also der Regen, und ein paar Monate erschienen mir plötzlich ganz schön lang.
Dann sah ich zum ersten Mal eins der angeblich so zahlreichen Kinder. Ein Mädchen hüpfte in kurzem, grün-weiß gestreiftem Kleid, Regenjacke und gelben Gummistiefeln in den Pfützen herum. In ihrem Toben lag soviel kindliche Freude, soviel Unschuld, so viel von der beneidenswerten Entschlossenheit, sich von so etwas wie schlechtem Wetter nicht den Tag verderben zu lassen. Ich erkannte ein bildhübsches Gesicht unter ihrer Kapuze, als sie sich auf einmal umdrehte und mich ansah, als hätte sie die ganze Zeit gewusst, dass ich dort am Fenster stehe, lächelte und mir mit einer schüchternen Bewegung winkte. Ich winkte zurück, sie tobte weiter. Ein bisschen besänftigt wandte ich mich meinem inzwischen fertigen Kaffee zu. Vielleicht, sagte eine innere Stimme, würde es ja doch noch ein schöner erster Tag.
Ich verbrachte ihn mit einer unproduktiven Stunde am Computer, dann legte ich mich wieder ins Bett, um für einen Teil der nächtlichen Schlaflosigkeit einen Ausgleich zu schaffen. Als ich zum zweiten Mal an diesem Tag erwachte, fühlte ich mich einigermaßen ausgeruht, war deutlich positiver gestimmt, und die Sonne durchbrach gerade die Wolkendecke und schien warm durch mein geöffnetes Fenster. Die Luft, die mit hineinströmte, roch leicht nach Schweinestall und vibrierte leicht von entfernten Kinder- und Vogelstimmen. Eine Kuh muhte, ein Hund bellte. Ich zog mir eine abgeschnittene Jeans, ein Hemd und meine Wanderstiefel an und beschloss, eine Runde über den Hof zu drehen und mir einen Eindruck von meiner neuen Umgebung zu verschaffen. Vielleicht traf ich ein paar neue Nachbarn, und die wären gar nicht so schlimm wie ich mir heute früh eingeredet hatte.
Kaum hatte ich die ersten Pfützen umkurvt, schon traf ich wieder dieses Mädchen. Diesmal rannte sie auf mich zu, als hätte sie die ganze Zeit sehnsüchtig auf mich gewartet. Ihre mittellangen, braunen Haare standen struppig durcheinander, das musste daran liegen, dass sie ihre Kapuze nach dem Regen gerade erst abgenommen hatte, aber es passte zu ihr: sie schien keine Zeit zu haben für solche Nebensächlichkeiten wie Haare bürsten, zu sehr war sie damit beschäftigt, zu in vollen Zügen zu leben und ihre Umgebung in Beschlag zu nehmen. Sie musste ungefähr elf sein, und ihr zierliches Gesicht sah aus der Nähe nicht nur ganz hübsch, sondern atemberaubend schön aus. Ihre rehbraunen Augen leuchteten und zwinkerten, als sie mich begrüßte.
"Hallo! Du musst der Neue sein!" Sie deutete einen Knicks an und gab mir mit, ich vermutete gespielter, Höflichkeit die Hand.
"Ich bin Dolly, und du?"
"Schön, dich kennenzulernen. Ich heiße Rolf. Wohnst du schon lange hier?"
Sie kratzte sich am Hinterkopf. "Ja, ziiiiemlich lange, schon über ein Jahr. Die meisten halten es nicht so lange aus."
Wir lachten. Plötzlich nahm sie meine Hand und zog mich in eine Richtung.
"Komm, ich zeig dir mal den Hof. Du möchtest bestimmt die Tiere sehen." Eine Antwort wartete sie gar nicht erst ab, schon tobten wir ausgelassen mitten durch die Pfützen und rannten auf die Stallgebäude zu. Dolly kannte jedes Schaf auf der abgezäunten Weide mit Namen. Stolz wies sie auf die immer noch winzigen, tolpatschigen Lämmer hin, denen sie vor ein paar Wochen auf die Welt geholfen hatte.
"Da drüben kommt der Pferdestall und die Reithalle hin, den meine Ma bauen will. Justus und Klara haben endlich zugestimmt, nächsten Monat geht es los. Ich krieg dann auch mein eigenes Pferd!!" Dollys grenzenlose Begeisterung steckte mich ein wenig an, obwohl ich mit all diesen Tieren wenig anfangen kann, und für ihre unvoreingenommene Begrüßung war ich ihr unermesslich dankbar. Auf unserem Streifzug begegneten wir auch noch anderen Nachbarn.
"Oh, da ist Louis, der Gärtner" verkündete Dolly vergnügt und hüpfte auf einen gummibestiefelten Mann in meinem Alter zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn zärtlich und ausgiebig auf die Lippen. Bei den Schweinen trafen wir einen Jungen, "das ist Ben, der kümmert sich um die Schweine." Sie lief zu ihm, und die beiden verbrachten ein paar Minuten damit, sich gegenseitig durchzukitzeln.
"Begrüßt ihr euch immer so?" fragte ich. Sie zuckte die Schultern. "Klar, warum nicht?" Als wir einem weiteren Mann begegneten, den sie mir als Manfred vorstellte, der Architekt war und "ein gaaaanz netter", ging sie ein paar Schritte neben ihm her, und die beiden fassten sich dabei gegenseitig an den Po. Dann trafen wir noch ein großes, schlankes Mädchen um die vierzehn, mit langen, dunklen Haaren. Sie trug Jeans, einen kurzen Rock darüber und eine braune Bluse. Die beiden klatschten sich ab und küssten sich zärtlich auf den Mund, bevor das Mädchen mir scheu zulächelte Dolly mit mir weitertobte.
"Katharina ist unsere Fickmaus." Ich runzelte die Stirn. "Fickmaus? Was heißt n das?"
"Dass die schon mit so ziemlich jedem im Bett war und so. Also wenn du mal ne Frage hast, über Sex und sowas, gehst du am besten zu Katharina, die kennt sich aus. Naja..." fügt sie nach einer Pause hinzu, "du bist ja auch schon so groß und erwachsen, vielleicht kennst du dich ja auch damit aus. Aber ganz bestimmt nicht so wie Katharina."
Es stellte sich heraus, dass auf dem Hof noch zwei weitere Mädchen zwischen zehn und fünfzehn leben, die blasse, dünne Mara, zwölfeinhalb, mit lustigen kurzen, blonden Haaren und einer Brille, die ihr einen Anschein grenzenloser Klugheit verlieh, und Kira, demnächst vierzehn, um die Hüften etwas pummelig, obenrum schlank mit einem unwiderstehlichen Gesicht, das nur deswegen überhaupt zu erkennen war, weil ihr dichtes, schulterlanges Haar von einer Haarspange daran gehindert wurden, es ständig zu verhüllen. Als wir unseren Rundgang beendeten, waren wir beide ziemlich mit Schlamm bekleckert. Dolly stellte mich noch ihren Eltern vor, die mich spontan zu Kaffee und frischen Waffeln einluden. Ich ging mich erstmal umziehen und dachte über mindestens zwei neue Erkenntnisse nach. Die eine betraf Dolly und die Art, wie sie mit allen hier umging. Wenn es ein integratives Element gab in dieser "Gemeinschaft" schrulliger Einzelgänger, wenn irgendjemand den Laden zusammenhielt und alle mit Elan ansteckte, dann war sie es. Sie war bei allen beliebt, sie mochte alle und schloss auch einen Neuankömmling wie mich sofort unvoreingenommen in ihr Herz. Auffällig daran war, wieviel Körperkontakt und Nähe sie dabei suchte und gewährte. Die ganze kindliche Unschuld in ihren Rehaugen konnte mich von Anfang nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihr sehr wohl bewusst war, welche Reaktion all die Küsserei, all die Berührungen, in den meisten erwachsenen hervorriefen.
Meine zweite Erkenntnis betraf mich selbst: ich spürte, dass mich hier nichts so sehr anzog wie die Mädchen, am meisten natürlich Dolly, doch auch die anderen waren von einer geheimnisvollen Aura umgeben, die ich zu enträtseln hatte. Oh Mann - ich war hierhergekommen in dem deutlichen Bewusstsein, etwas zu suchen, ohne zu wissen was. Nun dämmerte mir, dass es vielleicht die Nähe dieser nymphenhaften Mädchen war, die ich immer schon gesucht hatte, und die ich jetzt und hier unverhofft finden würde.
Ich zog saubere sommerliche Sachen an und schlenderte barfuß zu den Jensens rüber, wobei ich versuchte, diese seltsamen, verstörenden Gedanken beiseite zu schieben. Es gelang nicht. Es roch vorzüglich nach Waffeln, Karl und Jenny waren ausgesprochen freundlich und herzlich, es fühlte sich an, als seien wir alte Freunde, obwohl wir natürlich erstmal über Dinge wie "was machst du so?" und "wo kommst du her?" plauderten. Ich plauderte eifrig mich, gab Auskunft über mich, stellte passende Fragen, aber in meinem Gedächtnis blieb kaum etwas hängen von diesem Gespräch, zu sehr war ich damit beschäftigt, von meinem Platz in der Ecke des Sofas aus schmachtende Blick in Richtung der Badezimmertür zu werfen und sehnlich darauf zu warten, dass Dolly endlich mit ihrem dringend notwendigen Bad fertig wäre. Endlich öffnete sich die Tür und Dolly hüpfte vergnügt ins Wohnzimmer, mit nassen Haaren und in knallrotem Bademantel. Wie selbstverständlich machte sie es sich in der anderen Sofaecke bequem und verdrückte gierig die ersten Waffeln. Sie waren wirklich köstlich. Aber viel köstlicher noch war das Gefühl, das meinen Körper durchfuhr, als Dolly ihre Beine ausstreckte und mit ihren nackten Füßen meine nackten Füße berührte. Wärme stieg in mir auf, es kribbelte wahnsinnig, und obwohl dies alles von einem kleinen, flachbrüstigen, unschuldig lächelnden Mädchen mit zartem blonden Flaum auf der Haut ausging, war es dennoch erotischer als irgendein Erlebnis der letzten fünfunddreißig Jahre. Beinahe hätte ich laut "geil!" gesagt, als Dollys Füße zu meinen Knien wanderten, meine Beine stupsten und rieben und liebkosten. "Dol-ly!" sagte Jenny in vorwurfsvollem Ton. "Deine Art Freundschaft zu schließen ist wirklich ganz und gar unmöglich!" An mich gewandt fügte sie, grinsend und eine Waffel zum Mund führend, hinzu: "Du musst es ihr sagen, wenn's dich stört."
"Nee nee, ist schon in Ordnung" murmelte ich kauend und drehte mich so um, dass ich Dolly gegenüber saß und unsere Beine sich über die Länge des Sofas entgegenkamen. Auch meine Füße fuhren jetzt ihre Beine hoch bis unter den Saum ihres Bademantels. Dass ihre Eltern dies alles amüsant fanden und sich offenbar freuten, dass Dollys neuer Freund keinen Anstoß an ihrer Aufdringlichkeit nahm, ermunterte mich. Dolly machte ein überaus zufriedenes Gesicht, als ich meine Beine schließlich ganz ausstreckte und meine Füße unter ihrem Bademantel, zwischen ihren Oberschenkeln, verschwanden. Dann veränderte sie ihre Position und ließ ihren Fuß einen magischen, unvergesslichen Augenblick lang auf meiner Hose ruhen, genau auf meinem vollständig erigierten, heftig pochenden Penis, bevor sie sich abwandte und mit ihrer Ma ein Gespräch anfing. Ich glaube, es ging um die geplante Reithalle, aber ich war viel zu verwirrt, um zuzuhören. Ich verabschiedete mich bald. An der Wohnungstür küsste Dolly ihre Fingerspitzen, streckte ihr Ärmchen aus und drückte mir diesen vorsichtigsten aller Küsse auf die Lippen - und führte ihren Oberschenkel zwischen meine Beine. "Bis morgen" hauchte sie. Jenny und Karl lachten und mochten "Willkommen in Dollyland" gesagt haben, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein.
Am nächsten Morgen war ich gerade halb mit meinem Frühstück fertig, als Dolly nach kurzen Klopfen ungeduldig in meine Wohnung stürmte. "Los, komm endlich, wo bleibst du denn?" quasselte sie vergnügt. "Der Tag ist viel zu schön, um drin zu hocken, lass uns lieber spazierengehen!" tobte sie, nahm zwischendurch meine spärlichen, größtenteils noch in Kisten verpackten Habseligkeiten in Augenschein, und legte dann einen Arm um meine Schultern, nicht ohne vorher ihre Finger zu küssen und dann meine Lippen damit zu berühren. Sie sah unglaublich süß aus in roter Strickjacke über der Bluse, blauem Faltenrock bis kurz über die Knie, und dazu diesen niedlichen Gummistiefeln an den Füßen. Ich warf meine eigentlichen Pläne, sowas zweckloses wie in Ruhe zuende frühstücken und dann meine Behausung ein bisschen wohnlich gestalten, über den Haufen und begleitete Dolly hinaus in die Morgensonne. Hand in Hand schlenderten wir über den Hofplatz und die Felder.
"Wohin gehen wir überhaupt?" erkundigte ich mich.
"Soll ich dir unser Baumhaus zeigen?" schlug sie mit vor Begeisterung weit aufgerissenen Augen vor. "Das ist echt cool, beste Aussicht im ganzen Ort, haben wir Kinder ganz allein gebaut, naja...ich mit den Kindern, die letztes Jahr hier gewohnt haben."
Mal gingen wir, mal hüpften wir, Dolly redete die ganze Zeit und ließ mich nicht eine Sekunde zu Wort kommen. Dann erklärte sie mit großem Ernst: "Also ich will später, wenn ich groß bin, Romantikerin werden."
"Romantikerin? Ist das ein Beruf?"
"Ja, türlich ist das ein Beruf...also, naja, kann sein, dass ich die erste Romantikerin bin, aber zumindest auch die weltbeste."
"Und was machst du dann?"
"Alles, was voll romantisch ist. Ich backe meinem Liebsten Kekse in Herzform, die ich bei Kerzenlicht und Musik, die ich extra selbst komportiert habe, auf meinen nackten Körper lege, und er hat die Hände gefesselt und muss die Kekse essen, einen nach dem anderen. Oder ich liege mitten in einem riesigen Bett, um mich herum sind lauter rote Rosen, mit soooolchen Dornen, und wenn mein Liebster endlich bei mir ankommt, hat er überall kleine Wunden von den Dornen, und ich küsse ihm das ganze Blut von der Haut. Solche Sachen eben."
Bevor ich zu Bedenken geben konnte, dass sich damit zwar die Liebe eines Mannes, aber nicht unbedingt eine Menge Geld verdienen lässt, fragte sie: "Was willst du denn später mal werden?" Auf mein Stirnrunzeln hin erklärte sie: "Ich meine, nach dem hier, wenn du hier wieder wegziehst. Alle ziehen irgendwann wieder weg."
"Ach so" lachte ich. "Ich hab eigentlich was anderes vor. Ich hab vor zu bleiben und dich später zu heiraten. Wie wär das?"
Sie blieb stehen und dachte über diesen Vorschlag nach. Dann legte sie den Kopf schief und beschäftigte sich einen Moment damit, ihr Lächeln breiter und das Leuchten ihrer Rehaugen leuchtender werden zu lassen. "Versprichst du mir das? Dass du auf mich wartest? Und dass du dich dann, wenn es soweit ist, in mich verliebst? Dass du ganz viel Geld verdienst und meine Romantikausbildung bezahlst?"
"Ich muss nochmal drüber nachdenken. Aber im Moment ist genau das mein Plan" antwortete ich, etwas vage vielleicht, aber Dolly war so zufrieden, dass sie ein paar Minuten lächelnd und freudig hüpfend schwieg.
Das Baumhaus war wirklich cool. Eine Strickleiter führte fünf oder sechs Meter weit zu einem gewaltigen Ast einer alten Eiche, oben kletterten wir weitere zwei Meter von Ast zu Ast, bis wir eine geräumige Plattform aus Brettern erreichten, die von einem mit Plastikplane bespannten Dach vor Regen geschützt war. Nach drei Seiten gestatteten große Lücken im Blattwerk eine grandiose Aussicht das Tal hinunter zum nächsten Dorf, bergauf über den Wald bis zu den Spitzen der Hügelkette, und zurück zu unserem Hof und weiter zum Nachbarhof mit seiner riesigen Kuhherde. Beeindruckt stand ich auf der Plattform und genoss den Blick. Dolly stellte sich vor mich und lehnte sich mit dem Rücken an meine Brust, suchte und fand meine Hände und brachte sie dazu, ihren zierlichen Körper zu umarmen. Meine Hände lagen auf ihrer Brust, ich spürte die winzigen Erhebungen ihrer Knospen, die durch den Stoff ihrer Bluse optisch kaum zu erkennen waren, während sie spätestens jetzt meine Erektion an ihrem Rücken fühlen musste.
"Gefällt's dir?" fragte sie. Ich drückte sie noch ein bisschen kräftiger, zog sie noch dichter an mich heran, küsste sie auf die Stirn und gestand mir ein, dass ich über beide Ohren verliebt war in dieses Kind, und dabei wusste ich nichtmal, ob sie die Aussicht meinte oder die Art, wie wir beide hier so standen. Kleine Romantikerin, dachte ich.
"Oh, da ist ja Katharina!" rief sie plötzlich, und tatsächlich bahnte sich unter uns die "Fickmaus" einen Weg durchs Unterholz. Sie war in Begleitung. "Aha, heute lässt sie Ole endlich mal wieder ran" erläuterte Dolly. Ich fragte, wer Ole war.
"Ole ist ein Junge aus dem Dorf. Er ist ganz doll verliebt in Katha, hat er selbst gesagt. Ich glaube, er denkt, dass Katha mit ihm geht. Auf jeden Fall hat er keine Ahnung, dass sie es mit so ziemlich jedem treibt, und er wundert sich auch nicht, dass sie nur alle paar Wochen mal Zeit für ihn hat. Naja, Jungs eben..."
Dolly kuschelte sich an mich, drehte mir den Kopf zu und küsste meinen Hals. Katha und Ole suchten sich ein Plätzchen, das hervorragend in unserem Blickfeld lag. Ich war überhaupt kein Spanner, aber jetzt gerade fragte ich mich, warum nicht. Die beiden nackten Teenager im Gras waren ein mehr als erregender Anblick. Dolly war geil, keine Frage, ihr Herz schlug wild unter meinen Händen, die Vibrationen ihres bebenden kleinen Körpers massierten das deutlichste Anzeichen meiner eigenen Lust. Ich befürchtete, ich würde auf diese Weise früher oder später kommen, was mir ausgesprochen peinlich wäre, aber jeder Versuch, an etwas anderes zu denken, führte zu nichts anderem als dem Drang, Dolly auszuziehen und ihr meinen Penis vor die Nase zu halten. Ich versuchte mich zu beherrschen, so gut es ging. Als unter uns Ole mit rhythmischen Stößen in eine laut stöhnende Katharina hineinfuhr, ertappte ich meine linke Hand unter Dollys Rock auf ihrem Oberschenkel. Ich ertastete den Rand ihres Höschens. Plötzlich entzog sie sich meinem Griff, den sie eine halbe Stunde oder länger genossen hatte. "Ts ts ts" machte sie vorwurfsvoll, dann hockte sie sich breitbeinig auf die Plattform und öffnete die Holzkiste in ihrer Mitte. Darin befand sich ein Buch und ein Stift.
"Unser geheimes Baumhaustagebuch" erklärte sie, bevor sie etwas darin eintrug und mich mit meiner unstillbaren Lust solange allein ließ, hin und hergerissen zwischen dem Geschlechtsakt dort unten im Gras und dem unwiderstehlichen Energiebündel zu meinen Füßen. Zufrieden betrachtete sie ihre Schönschrift, bevor sie, Katharinas durch den Wald schallende Lustschreie übertönend, vorlas: "Mit Rolf hiergewesen, wir waren ziemlich unanständig, haben Katha zugesehen, die war noch unanständiger. Eines Tages werde ich Rolfs Händen erlauben, noch weiter zu gehen, aber heute noch nicht. Ich muss jetzt nachhause, das Höschen wechseln." Mein fassungsloser Blick brachte sie zum prusten, was wiederum die Liebenden im Gras aufschreckte. Ich konnte mich gerade noch verstecken, bevor sie merkten, aus welcher Richtung das prusten kam. "Scheiße, das Baumhaus" hörte ich Katharina fluchen, dann ergriffen die zwei, sich immer noch hektisch in ihre Kleider hüllend, die Flucht.
Dolly und ich schlenderten Arm in Arm zurück. Wie gern hätte ich sie angesprochen auf die Art, wie sie mich anmachte, was sie damit bezweckte und was nicht, aber ich mochte den Zauber unserer beginnenden Freundschaft (Liebe?) nicht stören. Ohne Zweifel war dies alles für Dolly ein Spiel - eines, das ihr ausgesprochen gut gefiel und das sie konkurrenzlos gut beherrschte, während ich als Anfänger ihr hoffnungslos ausgeliefert war. Für meine bebenden, Erleichterung fordernden Lenden war dies alles andere als ein harmloses Kinderspiel. Ich verbrachte den Nachmittag im Bett, wieder und wieder onanierend und Pläne schmiedend, wie ich es bewerkstelligen könnte, dass Dolly nackt neben mir läge, aber mir war klar, dass niemand anderes außer ihr die Spielregeln unter Kontrolle hatte. Wieviel Geduld würde ich haben?
Abends lernte ich Gerd kennen, der seit sechs Monaten hier wohnte, Altenpfleger mit Burnout-Syndrom und einer Neigung zur Melancholie. Und einer Neigung zur kleinen Dolly, was er zwar nicht offen sagte, was aber in allem, was er in schwärmerischem Tonfall über sie sagte, mehr als deutlich wurde. Wahnsinnige Eifersucht und die Erleichterung, einen Gleichgesinnten gefunden zu haben, lieferten sich in meinem Inneren ein heftiges Duell, während wir auf einer Bank vorm Haus eine Flasche Wein leerten und mit den Mücken kämpften. Ich fragte ihn, ob er schonmal mit Katharina "du weißt schon....?" Er winkte ab.
"Vergiss alles über die schärfste Braut, die du in deinem Leben je kennengelernt hast. Katharina ist schärfer. Sie wird dich auch noch anbaggern, früher als du denkst, und sie geht mit absolut jedem ins Bett. Sie ist laut genug dabei, dass alle hier es mitkriegen. Aber das ist für sie ein Spiel, sie empfindet nichts für dich, sie will nur deinen Schwanz und deinen Samen, und zwar überallhin. Mich fand sie bald langweilig. Das ist alles nicht mein Ding: ich sollte sie fesseln, sie wollte es in den Arsch, ich sollte sie schlagen mit einem Weidenstock. Sie hat vorgeschlagen, dass ich meine beiden Söhne einlade - die sind längst erwachsen mit Frau und Kindern, wohnen in der Stadt - damit wir es zu viert machen. Katharina will alles ausprobieren, restlos alles. Wie gesagt, das meiste ist nicht mein Ding."
"Und die anderen Mädchen?"
"Ohhh, heiße Feger, jedes einzelne. Ich hatte schonmal was mit Olga, aber seien wir ehrlich, mit siebzehn ist sie zu alt für unsere, äh, Neigungen. Kira geht ziemlich ran, hat so ne offene Art, aber außer flirten läuft bei ihr nichts. Angeblich hat sie nen Freund aus der Schule, aber ich glaube, sie macht es mit ihrem Papa und ihrem Bruder. Mara holt dem alten Magnus gelegentlich einen runter, der ist sowas wie ihr Ersatzopa, ansonsten lässt sie sich gerne angucken und Komplimente machen und knutscht mit Jungs, wie es sich für ein kleines Mädchen gehört. Und die anderen sind noch zu klein. Finde ich jedenfalls. Aber alles heiße Feger, ohne Frage!"
Seufzend nahm ich einen tiefen Schluck Wein, dann ging ich schlafen. Ich träumte intensiv wirres Zeug, irgendwie spielte eine Horde nackter Mädchen eine Rolle, die sich von einer ganzen Armee Jungs und Männer mit Sperma besudeln ließen, bevor sie sich gierig, mit gespreizten Beinen, vor meinem Penis auf dem Boden wälzten und "fick mich!" schrien. Dolly, nackt in Gummistiefeln, stand neben mir, ihre Hand auf meinen Schultern, meinen Arm um ihre Hüften, und machte "ts ts ts", bevor sie mit einem alten Mann, von dem ich nicht wusste, ob es Gerd oder Magnus war, in die Dunkelheit verschwand. Fröstelnd wachte ich um fünf Uhr auf, ich schlief nackt und hatte meine Decke zu Boden gestrampelt. Neben meinem Kopfkissen lag ein Zettel. "Entschuldige, dass ich einfach so in Deine Wohnung schleiche, aber ich wollte Dich so gerne schlafend sehen. Ich konnte ja nicht wissen, wie nackt Du bist. Was für ein hübscher Pimmel! Der gefällt mir! Küsschen, Dolly."
Jenny und Karl luden mich zum Frühstück ein. Sie hatten reichlich aufgetischt, Lachs und selbstgemachte Marmelade zu frischen Brötchen aus dem Dorf und herrlich duftendem, fair gehandelten Kaffee aus dem mexikanischen oder sonst irgendeinem Hochland. Dolly stellte das alles in den Schatten. Sie frühstückte genüsslich in Unterhose und T-Shirt und genoss nicht nur meine gierigen Blicke, sondern auch die ihres Vaters. Und ihrer Mutter. In diesem Moment glaubte ich, dass die drei ab und an das Bett teilten und hemmungslos fummelten. Aber wer weiß... Dolly kleckerte sich Marmelade auf den Oberschenkel und ließ sie sich von mir mit den Fingern abwischen, während sich ihre Ma erkundigte, wie es mit meinem Buch voranging. "Oh, äh, nicht so besonders. Ich hab bisher erst ein, zwei Kurzgeschichten geschrieben, aber ich weiß nicht recht..."
"Das sind bestimmt erotische Kurzgeschichten" vermutete Karl und zeigte auf seine Tochter, die im Schneidersitz neben mir auf dem Stuhl hockte. "Ist ja auch kein Wunder bei der Inspirationsquelle."
Sie erzählten von der Zeit, als sie sich kennenlernten. Da hatten sie mitten in der Großstadt gewohnt, und Dolly wurde an einem Baggersee am Stadtrand gezeugt.
"Oh, Mama, lass uns doch baden gehen" schlug Dolly bei diesem Stichwort vor. Wir packten also Badesachen und Picknicksachen ein, Dolly steifte dunkle Shorts über (wirklich hübsch!), und dann machten wir uns per Fahrrad auf den Weg zum nächsten See. Katharina und Becky, die neunjährige Tochter unserer Vermieter, gesellten sich zu uns. Abklatschen und Küsschen zwischen Dolly und Katharine, und war da nicht auch eine Hand unterm T-Shirt? Becky bekam einen Kniff in den Po. Vor meinem geistigen Auge sah ich Karl schweißüberströmt Katharina in den Arsch rammeln, Jenny und Becky einander die Spalten lecken und Dolly und mich...hier verließ mich die Phantasie, ich hatte wirklich keine Ahnung, wozu sie bereit war. Immer wieder schmiegte sie sich in meine Arme, meine Fingerspitzen waren für kurze Momente zur unzweifelhaften Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen vorgedrungen, und immer mal wieder streifte ihre Hand meine Hose oberhalb der Erektion, die mir zur zweiten Natur geworden war, aber dann wandte sie schnell ihre Aufmerksamkeit etwas anderem zu. Am See angekommen überredete sie mich, mir erstmal die reizende Umgebung zeigen zu lassen, und nötigte mich dazu, mein T-Shirt auszuziehen und meine Reiseführerin auf den Schultern durch die Gegend zu tragen. Sie war entschieden zu schwer für meinen nicht mehr jugendlichen Rücken, aber ich ertrug es, weil ich dafür ihre nackten Oberschenkel auf meinen Schultern spüren und ihre Waden in die Hände nehmen durfte. Ihre Zehen kraulten meine Brustwarzen, und ich hielt mich wacker aufrecht, obwohl ich vor Liebe, und vor kaum zügelbarer Lust, innerlich schmolz wie Kerzenwachs in der Sonne. Auf einer wundervollen, blumengeschmückten Lichtung am Seeufer setzte ich sie ab. Sofort stellte sie sich auf einen Baumstumpf, so dass sie mich um einige Zentimeter überragte, zog sie sich ihr T-Shirt aus und warf es hinter sich. Herausfordernd grinsend präsentierte sie ihre Brust. Zum ersten Mal sah ich die kleinen Rundungen, die ich schon so oft ertastet hatte. Hatte ich Schaum vorm Mund? Der Flaum auf ihrer Haut glänzte golden in der Julisonne. Ich stellte mich vor sie. Schlang meine Arme um ihren nackten Oberkörper. Presste meine Lippen auf ihre. Fühlte, wie sich ihre Zunge gierig in meinen Mund bohrte. Eine Ewigkeit küssten wir uns, wild und heftig, lüstern und geil, zärtlich und vertraut. Sollte ich ihr sagen, wie sehr ich sie liebte? Ich schwieg. Und spürte ihr Knie in meinem Schritt. Wie in Trance knöpfte ich meine Hose auf, zog sie aus, stand vor meiner kleinen Dolly im T-Shirt mit einem wild pochenden Ding, das sich ihr bettelnd entgegenreckte.
Sie setzte sich auf den Baumstumpf. "Hey, kleiner Pimmel" flüsterte sie. "Ich hab dich schon so oft gesehen, viel öfter, als dein Herrchen denkt. Ich glaub, ich will dich heute mal anfassen." Meine Hand in ihren Haaren. Ihr Blick auf meinem Penis. Ihre Hand an meinen Eiern. Meinem Schaft. Meiner Eichel. Zärtlich. Zielstrebig. Zirkulierend. Mein Blut kam in Wallung, mein Herz kopfte wild. Mein Sperma klatschte in gewaltigen Spritzern auf Dollys Brust. Sie quiekte entzückt. Mein Atem hatte sich noch nicht beruhigt, mein Gehirn kaum eines klaren Gedankens fähig, da lösten sich ihre Finger von meinem erschlaffenden Penis. Mit einer Hand wischte sie sich genüsslich das Sperma von ihrer Haut, den Zeigefinger der anderen legte sie auf meinen Lippen und sagte "Pssst. Sag jetzt bloß nichts. Erzähl mir nicht, wie toll das war, oder wie peinlich dir das ist, oder dass wir zu weit gegangen sind. Einfach nur genießen, Geliebter, einfach nur genießen, was Dolly dir bietet. Okay?" Erst als ich nickte, nahm sie den Finger weg und ersetzte ihn durch ihre zarten Lippen. Dann nahmen wir unsere Sachen und gingen Hand in Hand, sie oben ohne, ich unten ohne, zurück zu den anderen. "Kommt rein, das Wasser ist herrlich" rief Jenny, die mit Becky im See plantschte. Meine kaum ernstgemeinte Vorahnung bewahrheitete sich. "Wo ist Papa?" fragte Dolly.
"Katharina hat so einen jungen Typen aufgetan, Papa ist mit den beiden irgendwo dahinten."
"Und was habt ihr hier die ganze Zeit gemacht?"
Becky antwortete als erste. "Ich hab deine Ma geleckt. Da unten. Und sie hat mich geleckt."
Dolly lachte. "Und wie hat's geschmeckt?"
"Ganz schön komisch. Aber fühlt sich voll gut an, das kannst du mir glauben."
Dolly macht mir gegenüber eine Geste der Ratlosigkeit. "So ist das mit Eltern. Ein Glück lassen sie von mir ihre Finger" erklärt sie.
"Tun sie das?"
"Naja, meistens. Das war jetzt auch nicht der erste Pimmel, der auf meine Brust gespritzt hat" gesteht sie, ein wenig kleinlaut. Hab ichs doch gewusst!
"Guck mal weg" befielt Dolly auf einmal. Ich bewundere die Tittchen zweier fremder Mädchen, die gerade in Unterhosen vorbeikommen, während Dolly sich in ihren Badeanzug zwängt und zur Sicherheit auch noch ihr T-Shirt darüberzieht, bevor sie in den See watet. Anscheinend hat ihre Freizügigkeit noch gewisse Grenzen, die immer da liegen, wo ihr nach Spielen nicht länger zumute ist. Oh, ich liebe sie! Ich werde wirklich hier ausharren, bis wir heiraten! Egal was der Preis dafür ist, ich werde ihn zahlen! Aus der Ferne dringt unverkennbar Katharinas Stimme zu uns, in den höchsten Tönen schreiend. Ich springe nackt ins Wasser, und Jennys und Beckys Blicke entgehen mir keineswegs.
Katharinas unausweichlicher Besuch kam eines Vormittags. Ich hatte gerade eine ausgesprochen kreative Phase. Es schien so, als würde ich endlich hinauskommen über das Schreiben pornographischen Schweinkrams, den ich allenfalls unter wechselnden Pseudonymen im Internet posten konnte. Meine plötzliche Produktivität, wie meine ausgesprochen gute Laune, hatte eine Menge mit Dolly zu tun. Ich schlief tief und fest, während ich von ihren nächtlichen Besuchen träumte. Ausgeruht und voller Tatendrang sah ich morgens als erstes nach, ob sie ein Briefchen hinterlassen hatte, und wenn ich eins fand, genoss ich ihre romantischen Zeilen und genoss das Wissen, dass sie vor einigen Stunden an meinem Bett gestanden und meinen nackten Körper betrachtet hatte. Dieses kleine Ritual half mir, nachsichtig zu sein, wenn sie nach wie vor sämtliche männlichen Nachbarn mit allerlei Küsschen und Gefummel begrüßte. Ich verliebter Gockel platzte jedesmal fast vor Eifersucht, bevor ich mich damit beruhigte, dass keiner außer mir ein so enges Verhältnis zu ihr hatte, dass sie keinen von ihnen mit heimlichen nächtlichen Besuchen beehrte.
So schrieb ich flüssig eine Seite nach der anderen, trank gerade den dritten Kaffee und freute mich darauf, den Nachmittag mit Dolly zu verbringen, als es klopfte und Katharina ins Zimmer huschte. Ihr Anblick war sagenhaft wie immer. Sie war überhaupt nicht sexy angezogen, das hatte sie genausowenig nötig wie Schminke oder aufreizende Posen, sie war einfach ein heißer Feger. Mir war noch gar nicht ihre Zahnspange aufgefallen, die sie jetzt zur Schau trug wie ein modisches Accessoire. Lange Beine, wohlgeformte Brüste und ihr betörendes Lächeln erstickten jeglichen Widerstand, während sie meine Behausung inspizierte, als sei es ihre, und der Duft ihres überaus angenehmen Parfüms die Luft füllte. Im ersten Moment war ich irritiert, wie sie es wagen konnte, mich in meiner gerade so gut vorangehenden Arbeit zu stören, aber dann nahm ich nur grinsend zur Kenntnis, wie sie die Trauben auf meinem Schreibtisch in sich hineinstopfte, ihr Lächeln wieder aufsetzte und mit ihren langen Wimpern klimperte.
"Du bist also der Typ, der so in Dolly verschossen ist" stellte sie nüchtern fest. Als ich nicht antwortete, fügte sie hinzu: "Würdest sie gerne ficken, hab ich recht?"
Das klang unerhört, aber es war ein Spiel. Ich spielte mit. "Vielleicht. Und was genau hast du damit zu tun? Geht dich das was an?"
Sie legte den Kopf zur Seite und sah mich an, mit so einem Blick, der andeutete, dass sie viel mehr wusste, als sie je preisgeben würde. Dass sie tatsächlich alles wusste, jedes kleinste Detail. Über mich, über Dolly, über das Leben und die ganze Welt.
"Vergiss es, ist mein heißer Tip. Dolly ist Jungfrau und wird es wohl noch ne Weile bleiben. Da wirst du deinen Pimmel wohl vorerst in ein anderes Loch stecken müssen."
"Aha. Ach so. Mmh. Und hast du zufällig eine Idee, welches Loch das sein könnte?"
Wir prusteten los, bis wir uns die Bäuche hielten vor Lachen und längst vergessen hatten, was so komisch war. Dann schob sie Tastatur, Zettel und Stifte auf meinem Schreibtisch zur Seite und streckte sich genüsslich darauf aus. Ich wollte ihr so gerne sagen, dass ich allerdings in Dolly verschossen war, dass ich ihr treu sein würde, egal wie lange, dass kein "Loch" dieser Welt mich verführen könnte. Das Problem war nur, dass meine Finger längst unter ihrem Pulli fummelten, dabei ihren tiefen, endlos erotischen Bauchnabel freigelegt hatten, und meine andere Hand sich fahrig an den Knöpfen ihrer Jeans zu schaffen machten. Wir küssten uns kein einziges Mal, redeten kein Wort, bis wir beide nackt waren und ihre gespreizten Beine über die Tischkante hingen. Dann hauchte sie genüsslich:
"Wow! Ich treib's mit Dollys Geliebtem! Was bin ich doch für eine Schlampe!"
"Allerdings, aber eine, die verdammt gut aussieht."
"Ja, das könnte das Problem sein. Hey, dein Pimmel gefällt mir. Zeig doch endlich, was er kann."
Ich stürzte mich auf sie. Fiel über sie her. Rammelte sie gehörig durch. Nennen Sie es, wie Sie wollen. Für so einen zierlichen, kleinen Teenager war sie erstaunlich schwer zufriedenzustellen. In jedem meiner Stöße lag eine gehörige Portion Wut und Verachtung über ihr herausforderndes Gerede, und alles was sie tat, war "Fester! Doller!" zu fordern. Schweißüberströmt und mit wahnsinnig kribbelnden Lenden - Orgasmus ist ganz hübsch, dies hier war ein Gefühl wie aus entfernteren Galaxien - pumpte ich sie voll Sperma und schaffte es gerade so, sie in die Nähe eines Höhepunktes zu bringen. Als ich meine Bewegungen einstellte, richtete sie sich ein Stück auf und spuckte mir ins Gesicht.
"Ist das etwa alles? Findest du nicht, dass ich rotzfrech zu dir bin? Du könntest mich wenigstens bestrafen. Oder mal dafür sorgen, dass ich komme, das wäre auch nicht schlecht" schimpfte sie.
Es endete damit, dass ich ihre Handgelenke mit einem herumliegenden Stück Seil zusammenband und mit dem losen Ende wild auf ihren kleinen Po einschlug, bevor ich sie von hinten nahm und sie dabei verzweifelt an den Haaren zog. Endlich keuchte sie, dann stieß sie ein paar dieser grellen Schreie aus, die ich schon so oft aus allen Richtungen des Hofes und seiner Umgebung gehört hatte.
Sie fand, ich war "gar nicht so schlecht. Vielleicht komme ich mal wieder vorbei." Dann zog sie sich in aller Ruhe an, naschte noch ein paar Trauben, und tänzelte hinaus. Ich hockte einigermaßen verzweifelt auf meinem Schreibtischstuhl und fühlte mich wie ein seit Jahren glücklich verheirateter Familienvater, der zum ersten Mal fremdgegangen ist. Als Dolly später durch die Tür kam, zuckte ich zusammen und fühlte das Blut in meinen Adern gerinnen. Dazu bestand kein Anlass.
"Oh, Katha war hier. War's gut?" fragte sie beiläufig. Ohne meine Antwort abzuwarten, nahm sie meine Hand und zog mich, barfuß wie ich war, in die Nachmittagssonne hinaus zu einer Runde Federball. Danach fütterten wir zusammen die Schafe. "Sind echt groß geworden in den paar Wochen, die Lämmchen, findest du nicht? Hey, du hast noch gar nicht erzählt, wie's mit Katha war" plauderte sie.
"Also das mit Katharina...das tut mir echt leid, ich hab voll das schlechte Gewissen, ich meine..."
"Du bist verliebt, oder? Ich mein so richtig doll? In mich, meine ich."
Ich nickte.
Sie umarmte mich, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich. "Du bist soooo süüüß, Rolf!" sagte sie und sah mich zufrieden an. "Ich weiß, dass man Katha nicht widerstehen kann. Keiner kann das. Ich bin dir nicht böse. Ich bin noch nicht...bereit...also, für die Sachen, die Katha macht. Die ein Mann machen will. Ich bin nicht eifersüchtig deswegen."
"Ehrlich gesagt - Katha ist ganz schön anstrengend. Das hält doch kein Mann aus. Mir lief der Schweiß runter, mein Schwanz war schon ganz wund, und sie hat immer noch nach mehr verlangt. Schlagen musste ich sie auch. Überhaupt nicht mein Ding, das ganze. Ich halte mich lieber an eine kleine, zukünftige Romantikerin."
Dolly lächelte mich zufrieden an, umarmte mich und seufzte: "Mein kleiner Romantiker!" Dann legte sie mir eine Hand in den Schritt und fügte hinzu: "Trotzdem - wenn du Druck hast in deinem kleinen Säckchen hier, dann lass ihn raus! Versprich mir das!"
Katharina würdigte mich keines Blickes mehr, nachdem ich ihre Einladung zu "einem kleinen Gruppenfick" ausgeschlagen hatte. Es muss in jener Nacht ziemlich abgegangen sein. Wenn man Gerd glauben darf, gab es keinen Quadratzentimer von Katharinas Haut, der nicht von einer dicken Schicht Sperma bedeckt war, ihr unfassbar geweitetes Poloch habe beängstigend ausgesehen, und als er sie ein letztes Mal in die schon knallrot gescheuerte Muschi gefickt hätte, hätten drei Schwänze in ihrem Zahnspangenmund gesteckt. Sie hätte soviel Sperma geschluckt, dass sie dauernd hätte rülpsen müssen, einmal hätte sie sich von vorne und hinten nehmen lassen und sich dabei über sechs Kerle ausgestreckt, die von den Vibrationen ihres bebenden Körpers gekommen wären.
Obwohl ich mir so exzessive Hemmungslosigkeit durchaus als befreiend und befriedigend vorstellen konnte: ich hatte keinen Grund, neidisch zu sein. Dolly kümmerte sich nämlich ziemlich gut um den "Druck in meinem kleinen Säckchen." Eines Nachts erwachte ich aus süßen Träumen, weil ein zartes Händchen meine Eier kraulte. Jemand hatte ein feuchtes Höschen mit aufgedrucktem rosa Elefanten über meinen Kopf gezogen und ergriff, als ich wach war und mit fahrigen Fingern ein entzückendes Knie zu fassen bekam, meinen Penis und holte mich mit mal schnellen, hektischen, dann wieder tiefgründigen, langsamen Bewegungen, so sanft einen runter, wie es nur eine geborene Romantikerin bewerkstelligen konnte. Eines Morgens erwachte ich neben einem Foto, das Dolly nackt, mit gespreizten Beinen und dem Fokus auf ihrer haarlosen, aprikosigen Spalte neben einer Obstschale auf dem Küchentisch ihrer Eltern liegend zeigte. Daneben lag eine ihrer Unterhosen, und dazu stand auf einem Zettel: "Das Höschen bitte vollgewichst zurück." Ich überreichte es ihr, bevor das Sperma trocken war, und alles was sie tat, außer mir ein Küsschen auf die Lippen zu drücken war: sie pinnte es mit Stecknadeln an die Wand über ihrem Kopfkissen und malte daneben mit Lippenstift ein Herz auf die Tapete.
Als ich ihr am Abend abgekündigt hatte, am Vormittag mit dem Fahrrad ins Dorf zu fahren, um einzukaufen, klemmte sie mir, während ich schlief, einen Zetter unter den Penis: "Folge dem Herzen!" stand darauf. Ich rätselte noch über den Sinn dieser Mitteilung, als ich auf dem Rad den Weg ins Dorf rollte und plötzlich ein riesiges Herz aus rotem Karton an einem Baum hängen sah. Ein Pfeil in seiner Mitte deutete in ein Gestrüpp am Wegesrand, und dort fand ich Kira in einem orangenen Kleid, ohne Unterwäsche. Sie lächelte mich selig an, sagte etwas von "also hatte Dolly recht" und formte aus Daumen und Zeigefinger der einen Hand einen Ring, in den sie den Mittelfinger der anderen Hand reinschob und rauszog. Unser Sex war plump wie ihr Körper, aber durchaus eine Wiederholung wert, wie ich fand.
Ich machte es auch mit Mara, die am Badesee plötzlich nackt neben mir auftauchte. Ich hätte mich großartig amüsieren können unter diesen Umständen, und doch dominierte ein Gefühl der Traurigkeit. Mein großer Traum war, meiner unwahrscheinlichen, unglaublichen, unbeschreiblichen Liebe zu Dolly endlich einen angemessenen körperlichen Ausdruck zu verleihen. Und alles was sie sagte, bevor sie zum ersten Mal ihre heißen, feuchten Lippen über meinen Penis stülpte, war: "Dann warte ab! Du hast wohl recht, es lohnt sich."
"Das Sommerfest wird ein Debakel. Wie jedes Jahr" teilte mir Klara seine Erwartung schon beim Anheizen der Grills mit. Das alljährliche Sommerfest war ihr und Justus' hilfloser Versuch, einen Beitrag zum Gemeinschaftsgefühl und zu einer Verbindung zum Dorf zu schaffen. Letztes Jahr endete das Ganze im strömenden Gewitterregen, heftige Böen warfen Grills und Tische um und rissen das Zelt in Fetzen. Vor zwei Jahren kam es zu einer heftigen Schlägerei, vor drei Jahren erwies sich der Fisch als verdorben, aber erst, als die Hälfte der Gäste bereits kotzte. "Und, wie gefällt es ihnen bei uns? Sie haben sich ja schon ein bisschen mit Dolly angefreundet" erkundigte sich Justus.
"Alles bestens" lächle ich. "Erst hatte ich das Gefühl, hier sind zuviele Freaks, die ihr eigenes, skurriles Ding machen. Aber Dolly ist ein Schatz. Keine Zeit für schlechte Laune, wenn sie mich jeden Tag anlächelt."
"Ja, Dolly ist ein Segen. Wenn sie nicht wäre und mit wirklich jedem Freundschaft schlösse, wären wahrscheinlich längst alle ausgezogen. Wir haben sehr viel Wechsel hier, obwohl am Anfang immer alle behaupten, das wäre genau ihr Traum vom Wohnen auf dem Land. Anscheinend habt ihr Städter völlig falsche Vorstellungen. Also sind die meisten gleich wieder weg, sobald sie die Realität kennen. Und die Realität ist: kein Kino, kein Nachtclub, keine Konzerte. Gähnende Langeweile, wenn man sich nicht für Schafe oder Vogelgesang interessiert."
"Oder für frühreife Mädchen" gab ich mutig zum besten.
"Ja, sie haben gut reden" lachte Justus.
Im nächsten Moment bewahrheitete sich alles Gesagte. Allgemeine Unruhe, entsetztes Geschrei, wütende Beschimpfungen schallten über den Hofplatz. Ein Gerücht machte die Runde: Gerd hatte Dolly vergewaltigt! Ich wusste, dass das so nicht stimmte. Aber ich wusste auch, dass der Spaß nun vorbei war. Nach einem langen hin und her stand Gerd vor einer Meute, die außer sich war vor Wut, angeführt von Karl und mühsam beschwichtigt von Justus und dem alten Magnus.
"Ich hab sie nicht vergewaltigt" beteuerte er und breitete die Arme aus. "Sie wollte es!" Empörte Zwischenrufe. "Sie hat mich verführt!"
"Du Schwein! Kinderschänder!" grölten einzelne. "Sie hat mir erzählt, sie hat es schon mit vielen getrieben! Ich wusste doch nicht, dass sie lügt!" jammerte Gerd. Ich half Justus und Magnus mit ausgebreiteten Armen, den entfesselten Mob aus Vätern, Müttern und Vollidioten im Zaum zu halten, aus dem heraus manche spuckten, manche nach Galgen und Seil verlangten und andere nach der Polizei.
"Hört auf! Bleibt ruhig! Erstmal wissen, was wirklich passiert ist!" riefen wir wiederholt in dem beruhigendsten Tonfall, zu dem wir in unserer Panik fähig waren. Für mich besand kein Zweifel daran, dass Gerd mit meiner geliebten Dolly geschlafen hatte. Dass er sie entjungfert hatte, dass in diesem Moment, während ihre Mutter mit ihr sprach, Blut an den Beinen hatte und weinte. Jenny kam mit langen entschlossenen Schritten auf uns zu, bahnte sich ihren Weg durch die Menge, stieg auf einen Tisch und erhob die Stimme. "Aufhören! Hört mir zu!" schrie sie und verschaffte sich Gehör. Das Schieben und Drängeln und Schimpfen hörte auf. "Gerd ist unschuldig!" verkündete sie, ein Raunen ging durch die Menge. "Meine Tochter wollte mit ihm schlafen. Er wollte nicht. Sie hat ihn überredet. Er ist unschuldig." Weiteres Raunen. "Und was ist mit euch? Ihr seid selbstgerecht. Gerd durfte tun, was jeder einzelne von euch seit langem vorhatte! Dolly hat jedem hier schöne Augen gemacht, jedem! Was fällt euch ein, über Gerd zu richten? Lasst ihn in Ruhe! Geht nachhause! Lasst uns jetzt einfach in Ruhe!"
Murrend, zögernd zerstreute sich der Lynchmob. Zurück blieben betroffene Kinder, fassungslose Mütter und Dollys streitende Eltern. Justus und Klara begannen resigniert damit, Partytische zusammenzuklappen und goldbraune Würstchen in den Müll zu werfen. Ich ergatterte zwei davon und gesellte mich zu Dolly, die unbeachtet, wie ein Häufchen Elend, am Rande der Veranstaltung hockte, weinend, den Rücken an die Hauswand gelehnt. Gequält lächelnd, dankbar für die Geste, nahm sie eine Wurst entgegen, ohne sie zu essen.
"Warum hast du das gemacht?" fragte ich, nachdem wir eine Weile nebeneinander gesessen hatten.
"Ich wollte wissen, wie das ist" antwortete sie bedächtig. "Ficken, meine ich. Alle hier ficken die ganze Zeit. Ich wollte einfach mal wisssen, wie das ist."
"Ja, aber warum heute, jetzt, hier, warum mit Gerd?"
Sie weinte. Schluchzte. "Warum nicht mit dir - willst du das fragen?"
Ich nickte.
"Ich wollte bereit sein für dich" gestand sie mir und lehnte sich hilfesuchend an mich. "Ich wollte dieses dusselige erste Mal hinter mir haben. Alle sagen, es tut weh, es blutet, es ist scheiße. Ich wollte, dass es schön ist mit dir. Und ich fand, Gerd hatte es verdient. Er war immer so nett zu mir. Oh, er hat sich großartig gesträubt. Ich wäre noch zu klein und so. Dann war ihm das peinlich, er wollte das nicht so sagen, dass ich zu irgendwas noch zu klein wäre. Also haben wir es gemacht. Ich konnte ja nicht ahnen, dass diese eifersüchtigen Arschlöcher, Manfred und Horst, dass die uns beobachten würden und hinterhergehen und Mama und Papa rufen. Letztes Jahr hab ich Horst eine geknallt, als er seine Hose schon runter hatte und mich ficken wollte und gedroht hat, dass er Mama erzählt, was ich für eine Schlampe bin. Jetzt tut er so, als wäre er der prima Saubermann hier, das Schwein!" Schluchzend kuschelte sie sich an mich, schlang ihre dünnen Arme um meinen Hals und schimpfte noch ein bisschen weiter. Und ich verstand sie. Verstand sie so gut wie vermutlich keiner sonst auf dem Hof. Ich befürchtete das Schlimmste, nämlich dass Jenny und Karl sofort ihre Sachen packen und mir meine Dolly wegnehmen würden, um sie in ein fieses Internat zu stecken oder so.
Tatsächlich passierte: erstaunlich wenig. Gerd wurde von allen gemieden, packte seine Koffer und verschwand eines Nachts. Niemand erfuhr, dass er zu einem letzten Glas Rotwein zu mir kam und mir viel Glück mit Dolly wünschte. Er hätte gewusst, gestand er mir, dass es seine einzige Gelegenheit wäre, seinen gierigen Schwanz in ihre Spalte zu schieben, und wider besseres Wissen, in Erwartung all der Folgen, hätte er es schließlich getan und würde es nicht bereuen, denn es sei himmlisch gewesen.
Jenny und Karl misstrauten jedem Mann auf dem Hof, sprachen mit kaum jemandem. Auch mir gegenüber gaben sie sich reserviert. Als sie mich mal wieder zum Frühstück einluden, brüllten sie Dolly ungeduldig an, sie solle sich gefälligst etwas ordentliches anziehen, dann sprachen wir über Fußball, das Wetter, die Landtagswahl und darüber, dass sie den Bau der Reithalle verschoben hätten, um die gierigen Blicke einer Horde Bauarbeiter auf Dollys Hintern zu vermeiden. Im Vertrauen gestanden mir beide, dass ihre Beziehung unter der ganzen Sache gelitten hatte. Dolly machte einen traurigen Eindruck. Der Streit und die plötzliche Strenge ihrer Eltern lasteten auf ihrem unbefangenen Lächeln. Wenn wir uns trafen, fühlten wir uns beobachtet. Die anderen Mädchen gaben sich zugeknöpft. Mara und Kira trugen lange Hosen und biedere Strickjacken, lange bevor die Kühle des Herbstes Anlass dazu hab. Katharina floh ins Dorf, um ihre Triebe mit Ole auszuleben. Die Tiere auf dem Hof vegetierten ungeliebt vor sich hin, das Gemüse verwelkte in der Trockenheit, bevor ein prasselnder Gewitterregen die letzten Triebe in Fetzen schlug. Justus und Klara zogen sich in ihr Fachwerkhaus zurück und verhandelten mit potenziellen Käufern. Magnus zog ins Seniorenheim, Louis erlag seinem Krebsleiden, Ben ging mit seinen Eltern zurück in die Stadt. Eine schwere Stille lastete auf dem Hof in der schwülen, glühend heißen Augustnacht, in der ich nackt auf meinem Bett lag und nachdachte, ohne einen klaren Gedanken zu fassen.
Meine Tür öffnete und schloss sich, Schritte tippelten über den Fußboden, ein Nachthemd wurde abgestreift und flog in eine Ecke. Dann kuschelte sich ein zwölfjähriger, warmer, weicher Körper an mich, traurig und gierig, scheu und fordernd zugleich. Ihre Zunge in meinem Mund. Ihre Hand an meinem Penis. Ihre winzigen Tittchen auf meiner Brust. Eine Kerze auf dem Nachttisch und eine Handvoll herzförmiger Kekse auf ihrer Haut. Ihre betörende Stimme in meinem Ohr: "Ich hab heut Geburtstag!"
Sie hatte nur einen Wunsch, und ich erfüllte ihn ihr. Dreimal.
Was sie mir verheimlichte, war die Tatsache, dass sie kurz vorher ihre ersten Tage hatte, das frühreife Biest. Neun Monate später feierten die verbliebenen Bewohner ein wirklich gelungenes, rauschendes Fest. Wir feierten die Einweihung der Reithalle, die Geburt von Dollys und meiner ersten Tochter, und unsere Verlobung. Wir feierten den überwältigenden Erfolg meines ersten erotischen Romans, der für einen riesigen Skandal und astronomische Verkaufszahlen gesorgt hatte. Und wir feierten Dollys Diplom als erste und unübertrefflich beste Romantikerin der Welt. Aber das genauer zu erklären wäre eine andere Geschichte...
Anonymous
Verklemmter
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